“Anstoßen auf die Freiheit” und Kinofilm – Aktionen in Ratingen zu 50 Jahre Amnesty

The Green Wave

The Green Wave

28. und 29. Mai 2011: Auch in Ratingen wird der 50. Jahrestag von Amnesty International gefeiert. Am Samstag, den 28. Mai 2011 lädt die Ratinger Gruppe in der Zeit zwischen 11 und 13 Uhr an die Lintorfer Straße 1 (vor dem Kino) zu einem – etwas anderen – Informationsstand ein. Einen Tag später, am 29. Mai um 11 Uhr, lädt die Gruppe dann in Kooperation mit dem Rosslenbroich Film-Theater, Kino 1+2 Ratingen, zu einer kostenlosen Matinee-Filmvorführung ein. Gezeigt wird der Film “The Green Wave”, der eindrucksvoll den demokratischen Widerstand im Iran im Sommer 2009 schildert.

Am 28. Mai werden die hiesigen Amnesty-Mitglieder nicht nur Auskunft über diejenigen Menschen geben, für die sie sich derzeit einsetzen und für deren Menschenrechte sie auch an diesem Tag Unterschriften sammeln werden, sondern sie werden auch mit den Ratingerinnen und Ratingern mit portugiesischem Wein und alkoholfreiem Traubensaft auf die Freiheit anstoßen. Hintergrund für diese Aktion ist die Entstehungsgeschichte von Amnesty International. Denn am Anfang der Menschenrechtsorganisation stand ein Trinkspruch: Zwei portugiesische Studenten stießen in einem Café in Lissabon auf die Freiheit an. Doch in den Sechzigerjahren herrschte in Portugal eine Diktatur – und schon die Erwähnung des Wortes “Freiheit” war verboten. Die zwei Studenten wurden festgenommen und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Wenige Wochen später, London, 1.500 Kilometer entfernt: Der damals 39-jährige Rechtsanwalt Peter Benenson liest in der Zeitung von dem Urteil gegen die beiden Portugiesen, die Meldung geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Ihm kommt ein Gedanke: “Wenn eine einzelne Person protestiert, bewirkt das nur wenig, aber wenn es viele Leute gleichzeitig tun würden, könnte es einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.” Am 28. Mai 1961 veröffentlichte er in der Zeitung “The Observer” den Artikel “The Forgotten Prisoners”. Benenson ruft darin die LeserInnen auf, mit Appellschreiben öffentlichen Druck auf die Regierungen zu machen und von ihnen die Freilassung politischer Gefangener zu fordern. Dieser “Appeal for Amnesty” ist der Beginn von Amnesty International. Die Resonanz auf den Artikel war überwältigend und hält bis heute an: Amnesty ist heute in über 150 Ländern vertreten und hat über drei Millionen Mitglieder und Unterstützer(innen).