2020 feiert die Amnesty Gruppe 1275 in Ratingen ihr 50-jähriges Bestehen mit einer Veranstaltungsreihe, die über das gesamte Jahr läuft. Eröffnet wurde die Reihe am 11. Februar im Jugend- und Kulturzentrum Lux mit dem Film „Newcomers“, der nach Deutschland geflüchteten Menschen eine Stimme gibt. In 29 Interviews beleuchtet der Regisseur Ma’an Mouslli die Situation von Flüchtlingen: Ihre Ängste, ihre Hoffnungen, der Versuch in Deutschland eine neue Heimat zu finden. Auch schöne und traumatische Erinnerungen an ihre alte Heimat werden thematisiert. So unterschiedlich die genannten Fluchtgründe auch sind, der Kampf um Würde und Anerkennung vereint die Befragten.
Ma’an Mouslli erläuterte nach dem Film seine Motivation, diesen Film zu drehen. Er selbst floh 2014 aus Syrien, wo er sich gegen Assad positioniert hatte. Sehr wichtig war es für ihn, in Osnabrück, wo er inzwischen lebt, Freunde zu finden, die ihn als Person und nicht als „Flüchtling“ wahrnehmen.
Die ca. 30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren sehr beeindruckt, es gab immer wieder Applaus bei den Ausführungen des Regisseurs und während der angeregten Diskussion: War die Auswahl der Interviewten ausgewogen, oder hätten noch Menschen mit anderen Fluchtgeschichten zu Wort kommen sollen? Kann es bei diesem Thema Ausgewogenheit geben? Nach angeregter Diskussion verabschiedete sich Ma’an Mouslli, dem wir weiterhin viel Erfolg mit seinen Filmen wünschen.